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Kursdetails

Politik | Gesellschaft | Umwelt

 

Vorträge, Kurse und Exkursionen eröffnen neue Perspektiven, decken unbekannte Zusammenhänge auf und vermitteln Erkenntnisse. Exkursionen bieten darüber hinaus spannende Einblicke in die Vielfalt unserer Heimat und der angrenzenden Regionen.

Der Programmbereich Politik, Gesellschaft und Umwelt ist breit gefächert und umfasst sowohl politische, soziale, ökonomische, ökologische, rechtliche als auch geschichtliche, psychologische und pädagogische Themen.

Lassen Sie sich durch unser wohnortnahes und weltanschaulich neutrales Programmangebot zu Teilhabe und Mitwirkung am gesellschaftlichen Leben anregen.


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25F1-10103 Kursreihe: Erinnern braucht Wissen. Sowjetische Verhaftungen und Speziallager 1945–1950

Bis zum Ende der DDR wurden die sowjetischen Verhaftungen und Speziallager nach 1945 tabuisiert. Erst 1989/90 wurde es möglich, darüber öffentlich zu berichten und das Thema wissenschaftlich aufzuarbeiten. Seitdem sind mittlerweile drei Jahrzehnte vergangen. Neben den Speziallagern ist nun auch die Erinnerung an sie Gegenstand historischer Betrachtungen geworden. Gemeinsam mit der Volkshochschule Saale-Orla-Kreis führt die Gedenkstätte Buchenwald nun eine dreiteilige Veranstaltungsreihe zum Thema durch, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.

Di., 25.03.2025 Termin 1: Einführung und Überblick: Sowjetische Verhaftungen und Speziallager
Die Geschichte der sowjetischen Speziallager ist komplex und wird seit der Zeit ihres Bestehens kontrovers diskutiert. Nicht selten werden dabei Wissen und Erzählmuster aus der Zeit des Kalten Krieges herangezogen, etwa wenn es um die Vorgeschichte, die Zusammensetzung der Häftlingsgesellschaft oder den Vergleich mit den nationalsozialistischen Konzentrationslagern geht. Die Referent:innen geben in der Auftaktveranstaltung eine Einführung in die Thematik gesamtalliierter Verhaftungen und Internierungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Vorgehen in der Sowjetischen Besatzungszone und späteren DDR.

Do., 27.03.2025 Termin 2: Sowjetische Verhaftungen in Südostthüringen 1945-1948 (Vortrag und Gespräch mit Johannes Streitberger, Jena)
Südostthüringen wurde im April 1945 durch US-amerikanische Truppen befreit. Seit Juli 1945 gehörte das Gebiet zur sowjetischen Besatzungszone. Der sowjetische Geheimdienst verhaftete ehemalige Nationalsozialist:innen. Aber auch Jugendliche und politische Gegner:innen gerieten in das Visier des NKWD und kamen in das Speziallager Nr. 2 Buchenwald. Andere wurden von sowjetischen Militärtribunalen zu hohen Haftstrafen oder zum Tode verurteilt.
Der Vortrag zeichnet anhand zahlreicher Fallbeispiele die Verfolgungsinteressen, Logiken, Abläufe und Dimensionen der Internierungen und Verurteilungen durch die sowjetische Besatzungsmacht nach. Besondere Aufmerksamkeit erfährt dabei die sowjetische Paranoia vor den „Werwölfen“.
Johannes Streitberger ist Geschäftsführer des KomRex–Zentrums für Rechtsextremismus­forschung, Demokratiebildung und gesellschaftliche Integration an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Gegenwärtig promoviert er zum Kriegsende und zur Nachkriegszeit im Kreis Saalfeld, zu dem auch Teile des heutigen Saale-Orla-Kreises gehörten.


Di., 01.04.2025 Termin 3: Auf der Suche. Möglichkeiten der Recherche zu verhafteten und internierten Personen.
Das Interesse an den Biografien von Personen, die nach Kriegsende durch die Besatzungsmächte verhaftet wurden, steigt seit vielen Jahren. Während die einen sich mit der eigenen Familiengeschichte auseinandersetzen möchten, forschen andere zu lokalgeschichtlichen Themen. Beiden gemein ist die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen der Recherche. Die Referent:innen geben Hinweise zu Recherchetools im Internet, zur Planung und Durchführung von Archivbesuchen vor Ort und zur aktuellen Forschungsliteratur. Daneben wird auch auf die Auswertung der gefundenen Dokumente und Informationen eingegangen. Teilnehmer:innen können gern eigene Dokumente zur Thematik mitbringen oder vorab einreichen, die gemeinsam besprochen werden.

Die Plätze zur Veranstaltung sind begrenzt. Bitte melden Sie sich bei Interesse bis spätestens 18.03.2025 an unter Tel.: 03663 488 144. Der Ort ist nicht barrierefrei zugänglich. Bei Bedarf melden Sie sich bitte unter Tel.: 03663 488 150 bis spätestens eine Woche vor Termin, um einen möglichen Fahrstuhlzugang abzusprechen.
Die Verranstaltung wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie dem Thür. Minsterium für Bildung, Jugend und Sport.

Torgebäude des ehemaligen Speziallagers Buchenwald, 1950. Foto: Georges Angéli. Sammlung Gedenkstätte Buchenwald. (Torgebäude des ehemaligen Speziallagers Buchenwald, 1950. Foto: Georges Angéli. Sammlung Gedenkstätte Buchenwald.)

Kursort

Pößneck, VHS / 3. Etage, Raum 7.07 *Übergang Jobcenter

Wohlfarthstraße 3
07381 Pößneck


Termine

Datum
1. Termin am 25.03.2025
Uhrzeit
18:00 - 20:00 Uhr
Ort
Ort: Pößneck, VHS / 3. Etage, Raum 7.07 *Übergang Jobcenter
Datum
2. Termin am 27.03.2025
Uhrzeit
18:00 - 20:00 Uhr
Ort
Ort: Pößneck, VHS / 3. Etage, Raum 7.07 *Übergang Jobcenter
Datum
3. Termin am 01.04.2025
Uhrzeit
18:00 - 20:00 Uhr
Ort
Ort: Pößneck, VHS / 3. Etage, Raum 7.07 *Übergang Jobcenter