Reinhardt Hempel
Kursleiter für Deutsch als Fremdsprache
Wie sind Sie zur VHS gekommen?
Ende 2015 wurde ich von einem Kollegen angesprochen, ob ich mir vorstellen könnte,
bei den in Deutschland ankommenden Migranten die deutsche Sprache zu lehren. Als
erfahrender Berufsschullehrer sah ich das als eine neue Herausforderung und sagte zu.
Ich übernahm zunächst an der VHS Greiz einen Integrationskurs und machte parallel
dazu eine fachspezifische Weiterbildung an der Uni Würzburg, welche ich mit Erfolg
abschloß.
In den folgenden Monaten und Jahren arbeitete ich erfolgreich an der VHS Greiz, der
EURO-Schule in Zwickau und seit langer Zeit an der VHS Pößneck/Schleiz.
Was bedeutet Ihnen die Arbeit mit den Teilnehmenden?
Die Arbeit mit unseren Schülern macht sehr viel Spaß und es motiviert ganz
besonders, wenn die Prüfungsergebnisse zeigen, daß sich die Schüler überwiegend um
gute Ergebnisse bemühen.
Was lernen Sie eigentlich selbst, wenn Sie in der vhs unterrichten?
Für die eigenen Erfahrungen spricht natürlich, daß man Schüler der unterschiedlichsten
Nationen mit ihren individuellen Besonderheiten kennenlernt. Ein sehr positiver Trend
ist die Erfahrung, in welch hohem Maße man als Lehrkraft zum Thema Toleranz beitragen
kann.
Welches Kurs-Erlebnis ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Ein besonderes Erlebnis ist mir in Erinnerung geblieben. Ein politisch verfolgtes Ehepaar
aus dem Iran hat alles daran gesetzt, um so schnell wie möglich in Deutschland auf eigenen
Beinen zu stehen. Nach eineinhalb Jahren hatten sie (er : B1, sie : B2) die Prüfungen
bestanden und leben nicht mehr vom Staat ! Diesen Menschen zolle ich meinen absoluten
Respekt !
Zum Schluß noch etwas ganz wichtiges : Die Arbeit an der VHS macht unheimlich viel Spaß.
Gründe dafür sind u.a. das hohe Niveau der Kollegialität, die sachliche und korrekte
Zusammenarbeit und das Miteinander. Ich denke, es ist sehr bedeutsam, wenn man gerne
auf Arbeit geht und Freude dabei empfindet.